Das Bauernmuseum

Hausgeschichte

Um 1820 ging das Gebäude durch Tausch gegen das „Alte Pfarrhaus“ in den Besitz der Katholischen Kirchenpflege über. Dendrochronologische Untersuchungen weisen auf eine Bauzeit um 1700 hin. In der Beschreibung des damaligen Anwesens heißt es:

Das Haus ist 96 Fuß (29,50 m) lang, 42 Fuß (12m) breit, ­zweystöckig, in der Brandversicherung um 2000 fl (Gulden)…

Vor dem Haus, jenseits der Straße liegt ein Gemeinds-Rohrbrunnen, da­neben eine Gemeindswaschküche, welche der Pfarrer unent­geltlich benützen kann.
Ein Backofen müsste in der Küche des Wasch­hauses eingerichtet werden…

Der Neubau des Pfarrhauses neben dem heutigen Museum um 1830 erforderte viel Platz. Deshalb wurde das alte Haus auf 22 m verkürzt. Bis zur Ablösung des Naturalzehnten um 1850 diente es als sogenannte Zehnetschiir (Zehntscheune).

Danach mieteten es größere Bauern des Dorfs, um Fahrnisse einzustellen und Ernte­erträge einzulagern. Der 1970 bereits beschlossene Abbruch des „alten Glumps” konnte durch Intervention des Landesdenkmalamts und mit Hilfe einer örtlichen Bürgerinitiative verhindert werden.

Schließlich engagierte sich auch der Schwenninger Heimatverein ab 1973, um ein Bauernmuseum einzurichten.

Dieses eröffnete am 10. Mai 1975.

Seit 2012 hat der Freundeskreis Dorf Mühlhausen e.V. das Museum als Träger übernommen.

bauernmuseum stein

„Wettebuurschopf”

Der Name leitet sich ab vom einstigen Besitzer, Jakob Müller in der Schützengasse in Schwenningen, mit dem Beinamen Wettebuur. Offenbar war vor dessen Haus öfters eine Wette – Wasserlache.

Bei diesem Schopf handelt es sich um ein Neben­gebäude, das um 1680 in alemannischer Bohlenbauweise errichtet worden war.

Dr. Rudolf Ströbel, Leiter des Schwenninger Heimatmuseums, ließ den Schopf 1964 fachmännisch abbauen. So konnte er 1979 hinter dem Bauernmuseum Mühlhausen unter Regie des Schwenninger Heimatvereins mit tatkräftiger Unterstützung Mühlhauser Bürger wieder erstellt werden. Heute ist darin ein Aktionsraum zum Thema Dreschen vor der Zeit der Mähdrescher eingerichtet.

Wettebuurschopf

Alemannische Bohlenbauweise aus dem 17. Jahrhundert. 
Wurde 1979 in Mühlhausen hinter dem Bauernmuseum wieder aufgebaut. Ursprünglicher Standort in der Schützenstraße in Schwenningen. 

Literatur: Infoheft
„Vom Flegel zur Dreschmaschine“

Ausstellungsthemen im Bauernmuseum

Im Erdgeschoss ist die einstige Nutzung mit je einem Stall neben der Scheune noch voll ablesbar. Im ehemaligen Pferdestall mit Fressraufe und Einbaumholztrog, der mit Eisennägeln gegen den Verbiss geschützt wurde, ist eine Sammlung einstiger Anspann­geschirre.

Im Einzelnen sind folgende Sachgebiete zu erkunden:

  • Ackergeräte
  • Fahrzeuge
  • Aufzugvorrichtungen
  • Ernte- und Dreschgeräte
  • Getreidearten
  • Getreidesäcke
  • Backgeräte und Brotformen
  • Gerbgang
  • Flachsbearbeitung
  • Seilerei
  • Milchverarbeitung
  • Zeichen der Volksfrömmigkeit
  • Schuhmacherei
  • Dorfschulzimmer um 1900
  • Schäferei
  • Knechtskammer
  • Brautwagen

Hinter dem Museum befindet sich ein Pumpbrunnen und ein malerischer Bauerngarten mit einem alten Bienenstand aus der Zeit um 1900.


Öffnungszeiten:

Mai bis Oktober am 1. Sonntag im Monat von 14.00 bis 17.00 Uhr
und für Gruppen nach Voranmeldung.

Mahl- und Oel-Muehle